Curriculum Hypnotische Selbstumarmung

Widerstände
Gleich für den Anfang wenden wir uns den (un-!)bewussten Widerständen und Abwehrmechanismen gegenüber der (Hypnotischen) Selbstumarmung zu. Für den Anfang kann der Wunsch nach Veränderung völlig ausreichen, bevor wir einen weiteren Schritt zurück zu uns selbst tätigen und wieder mit uns in Verbindung gehen - oder gar ein Comittment, eine Absprache mit uns selbst treffen, uns wieder neu zu entdecken.
Abwehr
Ich kenne es vor allem bei Menschen mit Missbrauchserfahrungen, dass Berührungen regelrecht (neuropathische) Schmerzen auslösen können - auch bei Berührungen sich selbst gegenüber. In diesen Fällen ist die Herausforderung natürlich besonders groß. Auch und gerade mit schweren Fällen lernen wir Methoden und einen Umgang.* Aber in diesen Fällen kann es sich lohnen, zunächst eher passiv zuzuhören und sich in die theoretischen Aspekte der Abwehr einzufühlen - bevor wir uns aktiv den bewussten Widerständen zuwenden.
Trigger
Was genau triggert und negative Empfindungen und Reaktionen auslöst, ist bei jedem Menschen anders und nicht oder nur schwer vorhersehbar. Dennoch ist gerade die Fortbildung in der "Hypnotischen Selbstumarmung" extrem darauf bedacht, nicht zu triggern und ggfs. sogar Methoden und Module anzubieten, um diese zu umschiffen oder abzumildern. ZB. passt Progressive Muskelentspannung nicht, wenn das Zittern bereits Teil des Trauma ist - auch sind Atemmethoden kontraproduktiv bei Husten oder Panikattacken mit vergleichbarer Atmung. An solchen Stellen biete ich verschiedene Herangehensweisen zur Auswahl und schrittweiser Näherung.
Safe Space
Die Hypnotische Selbstumarmung ist vielleicht DIE Methode, die einem "Safe Space" am nächsten kommt und diesen sogar methodisch aufbaut und hält. Und dennoch musst Du hier zumindest auf Dich selbst und Deine eigenen Körper-Signale und Empfindungen achten - nicht zu schnell zu viel von Dir selbst zu verlangen und über Grenzen hinweg zu gehen, die Dich aktuell noch schützen. Damit Du Dich wirklich fallen lassen kannst, wird zuerst ein Sicherheits-Netz gebildet, das Dich auffangen kann. Gehe daher jeden dieser Schritte in der Bildung dieser Fähigkeit des Auffangens und Fallenlassens besonders sorgsam und in Deinem Tempo. Halte lieber noch einmal an oder gehe einen Schritt zurück in etwas Abstand und bilde jede einzelne Stufe, die Du dann später auch wirklich nimmst und besteigst, mit der notwendigen Stabilität und Sicherheit. Dazu gehört zB., daß Du Dir wirklich Zeit nimmst für die einzelnen Übungen und nicht nur zeitlich den notwendigen Raum schaffst, sondern auch ganz physisch. Lüfte den Raum vorher, besorge Dir Wasser, Tee oder etwas angenehmes zum Trinken. Organisiere Deine persönliche Kuschel-Decke und kümmere Dich nicht nur um Dich, mache es Dir wirklich gemütlich - so gut Dir das eben möglich ist.
Pendeln
Das Pendeln ist eine Methode aus dem "Somatic Experiencing"® nach Peter Levine, bei der zunächst die sog. Ressourcen aktiviert werden, also die Kräfte, Resilienz, Selbstwirksamkeit und eine Art positive Grundstimmung, um jeweils und sicher hierher wieder zurück "pendeln" zu können, wenn die Begegnung mit den eigenen Blockaden und Verletzungen überfordert. Die Hypnotische Selbstumarmung ist eine solche Ressource, profitiert aber von praktisch allen Methoden, die ähnliche Potenziale aktivieren und intensivieren können. In der Ausbildung liegt hier ein Schwerpunkt auf zahlreichen Methoden, die helfen können eine "verarbeitende Grundhaltung", wie ich diese nenne, zu etablieren und verankern.
Therapeutische Grundlagen
Die Hypnotische Selbstumarmung ersetzt keine Therapie - und gibt keine Heilsversprechen!! Das ist auch aus rechtlichen Gründen zentral. Dennoch kann die Hypnotische Selbstumarmung bei praktisch allen Symptomen und Beschwerden zumindest begleitend zum Einsatz kommen. Kontraindikationen sind keine bekannt - im Themenbereich "Trigger" bzw. Abwehr wird ausführlich auf evtl. unangenehme "Erstverschlimmerungen" eingegangen. Teilnehmer/innen dürfen - sowohl online als auch offline - Ihre Therapeuten/innen KOSTENFREI mitbringen!! Bei ernsthaften und akuten psychischen Krankheiten, Psychosen, Schizophrenie kann nicht zu einer Teilnahme geraten werden. Die Teilnahme ist auf eigenes Risiko. In der Ausbildung wird ausführlich auf den Umgang mit verschiedenen Symptomen und Krankheitsbildern eingegangen.
Atem-Techniken
Es wird mit verschiedenen Atem-Techniken gearbeitet, u.a. der natürlichen Atmung (Anapana), der "Dissoziativen Atmung" oder auch dem kurzfristigen Anhalten des Atmens.

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